Gnadenhof Simasag/Ungarn, Juli bis September 2013.
In den vergangenen 3 Monaten hat sich bei Sylvia Wesenauer und ihren Tieren sehr viel getan. Manches Unerfreuliches, vieles was erfreulich und interessant war.
Vom Rehkitz, das im Alter von wenigen Wochen über Umwege zu Sylvia kam habe ich schon in den Juli-Nachrichten geschrieben. Nun ist das Rehlein schon einige Monate alt und fühlt sich äusserst wohl, trotz der Hunde, von denen es aber getrennt lebt. Mit einer Ausnahme: Chello, die als griechischer Welpe von Rebecca vor 2,5 Jahren hierher kam, dann eine kurze Zeit bei einer Familie in Niederösterreich lebte und wieder zu Sylvia zurückkam, wacht über das junge Reh, als wäre es ihr Kind. Und das Rehlein fühlt sich auch sichtlich wohl dabei. Chello kann ihre Herkunft als Hütehundmix nicht verleugnen. Das zeigt auch ein weiteres Beispiel. Es leben auch Kaninchen und Zwerghasen in einem eigenen ausbruchsicheren Gehege im Gnadenhof. Da diese Gehege an einen Teil des Hundeauslaufes angrenzt, kommt es natürlich vor, dass manchmal Hunde zu den Hasen hinein bellen. Das ist für Chello das Signal die Hasen zu verteidigen. Sie stürmt auf die Hunde los und rennt sie über den Haufen, wenn sie nicht schon vorher das Weite suchten. Dann bleibt sie beim Zaun zu den Hasen stehen und wartet bis sich alle Hunde entfernt haben. Das alles ohne ein Training, nur von sich aus! Ein Traumhund, nur für die meisten Familien nicht gut, wenn die zu sehr beschützt würden. Besonders nicht für deren Besucher. Das war auch der Grund warum sie wieder zurückkam.
Im August war Sylvia wieder mit einem Fall konfrontiert, wo Hunde nach einem Wohnungswechsel zurückgelassen wurden. Eine Hündin mit 2 Welpen und ein Rüde. Die Aufregung mancher anderer Bewohner des Mehrparteienhauses war groß, da es sich um eine Staffhündin und einen Bullterrier Rüden handelte.
Am nächsten Tag waren sowohl die neuen Mieter da, die nicht wussten wie sie mit dieser Situation umgehen sollten, als auch der Besitzer der Hunde. Mitnehmen wollte er die Hunde nicht, aber gratis überlassen kam für ihn absolut nicht in Frage. Er nannte 500 Euro als seinen Preis. Nun, Sylvia konnte sich mit ihm auf einen wesentlich niedrigeren Betrag einigen und machte mit ihm einen Übergabevertrag, sodass auch die Polizei, die inzwischen anwesend war, nichts einwenden konnte. Die Hunde sind jetzt bei verantwortungsvollen Rassekennern in Österreich untergebracht!
Sylvia versorgt nicht nur die eigenen Hunde und Katzen mit dem von uns zur Verfügung gestellten Futter, sondern auch Tiere, die von Nachbarn zu ihr kommen oder wo sie zu den Nachbarn geht um dort Tiere zu füttern.
Bei einem anderen Nachbarn fand sie vor kurzem deren Schäferhund Rex in einem erbärmlichen Zustand. Sowieso nur Haut und Knochen, weil er ja nur der Wachhund ist, lag er völlig teilnahmslos da. Die Besitzer bemerkten diesen Zustand nicht einmal. Sylvia verständigte ihren Tierarzt, der auch kam und den Hund in Richtung Vergiftung behandelte. Wie sich später herausstellte, war dies auch völlig richtig, denn den Besitzern fiel jetzt ein, dass sie am Tag zuvor tote Ratten im Hof gefunden hatten, die ihr Rex offensichtlich totgebissen hat. Die dürften aber Gift gefressen haben. Für alle überraschend ist der Besitzer von Rex 2 Tage später gestorben. Die Witwe und besonders ihr Sohn hatten kein Interesse, dass Rex weiterleben sollte. Es gelang Sylvia die Witwe zu überreden, dass sie ihr Rex überlasse. So ist Rex jetzt in Sicherheit und wenn er wieder gesund ist, wird ihn Sylvia kastrieren lassen. Die Arztkosten für Rex sowie auch die kommende Kastration übernahmen wir! Rex hatte Glück, denn er fand im Burgenland einen neuen, guten Platz bei Schäferfreunden.
Paulino, ein Englischer Setter (Bild rechts), der seit Anfang Juli im Gnadenhof auf eine gute Vermittlung wartet, ist der Liebling von Sylvia und aller anderen Hunde. Besonders hat er sich mit den beiden Welpen von Lissi angefreundet. Im Bild links sehen wir ihn, wie er mit einem der Welpen kuschelt. Nun, die Welpen sind inzwischen zu Familien gekommen und der 7 Monate junge Paulino wartet immer noch auf sein Glück bei einer Familie, die einen großen Hund will. Im Spätsommer fand auch Paulino seinen Lebensplatz bei einer Familie mit 2 lieben Kindern!
|